Im Museum werden die Luftfahrtgeschichte Rechlins vom Beginn der Fliegerei ab 1918 mit der "Flieger-Versuchs- und Lehranstalt am Müritzsee" sowie die "Erprobungsstelle des RDLI", ab 1934 der "Erprobungsstelle der Luftwaffe", gezeigt.
Schwerpunkte sind die Geschichte der Luftfahrttechnik und die Erprobung durch die ehemalige Luftwaffe bis 1945. In weiteren Ausstellungen wird die Nachkriegsgeschichte des Geländes gezeigt, die Nutzung durch die NVA bis 1990 und die Rote Armee bis 1993 sowie die Geschichte der Schiffswerft Rechlin und des Ortes bis in die Gegenwart. Führungen nach Absprache sind möglich.
Bestand der Ort Rechlin 1916 noch aus einer Kirche, einem Gutshof und kleineren Bauerngehöften, begann bereits mit der Eröffnung der damaligen Fliegerischen Versuchs- und Lehranstalt am 29. August 1918 durch den Großherzog von Mecklenburg-Schwerin eine spürbare Bautätigkeit. Um 1940 arbeiteten in Rechlin bereits ca. 4000 Ingenieure, Beschäftigte und Testpiloten auf der Erprobungsstelle und lebten mit ihren Familien in neu geschaffenen Siedlungshäusern. Auf drei Flugplätzen und unzähligen Hallen sowie Laboren wurden hier in Rechlin richtungsweisende Entwicklungen der Luftfahrtgeschichte zur Serienreife gebracht, die heute noch Standards setzen.
Erleben Sie diese 20 Jahre Geschichte wie im Flug - vom bespannten Doppeldecker bis hin zum damals schnellsten Düsenflugzeug.
Nach 1945 besetzten damalige sowjetische Fliegertruppen Rechlin und nutzten große Teile des Areals für ihre Zwecke. Rechlin erfuhr eine Teilung wie Berlin – eine Mauer mitten durch den Ort trennten 48 Jahre bis zum Abzug 1993 2500 deutsche Einwohner von ca. 4000 Piloten und Soldaten mit ihren Familien. Mauerreste und eine Informationstafel im Ort sind heute stumme Zeitzeugen der Vergangenheit. Unser Museum gibt auch darüber Auskunft, wie das Leben auf beiden Seiten der Mauer damals vor sich ging.
Dank der hochqualifizierten Ingenieure, welche bis 1945 hier wohnten und arbeiteten, wurde bereits 1948 am Südufer der Müritz eine Schiffswerft gegründet. Rettungsboote zunächst in Aluminium, später aus Kunststoff verließen die Werft in großen Stückzahlen. Neben militärischen Schiffstypen produzierten ca. 1500 Angestellte der Werft viele weitere Zubehörteile für den Schiffbau. Zeugnis dafür legt ein 19m langes Schnellboot ab, das damals wie heute als schnellstes Boot seiner Art auf der Ostsee galt. 3600PS beschleunigten das bis zu 32t schwere „Kleine Torpedoschnellboot (KTS-Libelle)“ auf knapp 100km/h. Imposant erhebt sich das Schiff auf dem Innenhof des Museums. In unseren Ausstellungsräumen können Sie Einzelheiten über Erfindungen der Werft betrachten.