Die Zeugen der Urzeit besiedeln noch heute von der Iberischen Halbinsel bis zum Aralsee und im Süden bis Nordafrika mit derzeit sieben anerkannten Unterarten ein riesiges Verbreitungsgebiet. Doch in Deutschland sind sie vom Aussterben bedroht. Im Naturpark Feldberger Seenlandschaft, an der Grenze zu Brandenburg haben die gepanzerten Schützlinge ein Zuhause. Im Rahmen eines Artenhilfsprojektes wurde dort die Europäische Sumpfschildkröte in letzter Minute vor dem endgültigen Aussterben bewahrt. Südlich davon, im Brandenburgischen gibt es die letzten Reliktvorkommen am nordwestlichen Rand des Verbreitungsgebietes der Art. Das Projekt Emys orbicularis Mecklenburg-Vorpommern betreuen seit langem Mathias Kliemt und Markus Tschakert. In ihrem Vortrag erläutern die Referenten die historischen Gründe des fast völligen Aussterbens der Art in unserem Naturraum und die Bemühungen einer Wiederbesiedlung im Rahmen des Projektes in Mecklenburg-Vorpommern.
Das Projektgebiet liegt traumhaft, umgeben von sanften Hügeln mit Moor und See, sonnigen Hängen und es herrscht eine friedliche Stille. Erste Erfolge der Wiederetablierung der Europäischen Sumpfschildkröte gelangen nachweislich, aber es gab auch Rückschläge, denn diese idyllische Landschaft haben auch andere tierische Bewohner für sich entdeckt. Welche Bemühungen und Anstrengungen unternommen wurden und werden, schildern uns anschaulich die beiden Projektbetreuer. In dem geschützten Gebiet steckt viel Forschungspotenzial. Eine Hoffnung der beiden ist es, auch für andere Arten der vielfältigen Fauna und Flora dort Betreuer zu finden, die die Entwicklung des Naturraumes dokumentieren. Die Referenten werden einen Überblick über die Pläne zur weiteren Verbesserung bzw. Wiederherstellung der Lebensräume im historischen Verbreitungsgebiet in M-V geben. Dank der erfolgreichen Schutzmaßnahmen stabilisieren sich die Reliktpopulationen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wieder.
Noch sind die gepanzerten Zeugen der Urzeit nur in geschützten Arealen zu finden, vielleicht wird sich das irgendwann doch wieder ändern. Schon jetzt sind sie aber auch ein Highlight in unserer Aquarienlandschaft.
Der Vortrag ist kostenfrei.