Ein Buch über den Wert der Meinungsfreiheit und das Risiko, eine eigene Meinung zu haben
Es ist der 10. Oktober 1989. Die Tagesthemen machen mit einem leicht verwackelten Videofilm über die Riesendemonstration vom Vorabend in Leipzig auf. Der Moderator kündigt den Film als sensationellen Beitrag eines „italienischen“ Teams an. In Wirklichkeit stammte das Video von zwei jungen Oppositionellen aus der DDR, Siegbert Schefke und Aram Radomski.
1986 begann Schefke sich in Friedens- und Umweltkreisen zu engagieren. Er war einer der Mitbegründer der Umwelt-Bibliothek in der Berliner Zionsgemeinde. Als Fotograf, Kameramann und Reporter arbeitete er ab 1987 konspirativ in der DDR für verschiedene Fernsehmagazine wie das ARD-Magazin „Kontraste“ Er dokumentierte dabei mit heimlich gedrehten Aufnahmen unter anderem Umweltzerstörung und den Verfall der historischen Städte in der DDR sowie Fälle politischer Verfolgung von Oppositionellen und Künstlern.
Die Stasi sah wegen seines Engagements in ihm einen der gefährlichsten Oppositionellen, denn seine Fernsehbilder erreichten auch die DDR-Bevölkerung. Am 9. Oktober 1989, als Westjournalisten bereits keinen Zugang mehr nach Leipzig erhielten, filmten Schefke und Radomski heimlich vom Turm der Reformierten Kirche während der bis zu diesem Zeitpunkt größten und entscheidenden Montagsdemonstration.
Siegbert Schefke wird an diesem Abend über die 89er Ereignisse sprechen, Abschnitte aus seinem Buch lesen und kann dann im Gespräch zu den Details befragt werden.
In Kooperation mit der Europäischen Akademie MV,
gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung MV